Review on «Bad Alchemy»
WOLKENPARK Wizard Wisdom (Fontastix, KF 2022/01005): Aus dieser Wolke ergießt sich ‘Urban Hybrid Sound’, mit dem die Schweizer 2020 sogar Russland begrooven wollten. Was coronabedingt flach fiel und vorläufig… – doch wer weiß, Neutralität lässt so manches offen. ‘Kriz Flew’ Flueler spielt, hinterfüttert mit seinen Jazz-Soul-Funk-Reggae-Skills mit Die Hitsköpfe, Jazz-ce que c’est, Horse Sweat & Tears und Lupino, Trompete & Loops, Julien Boss, vom Boss Ensemble in Lausanne, bedient Rhodes & Synthesizer, JP Schaller blubbert, wie aktuell im Ivy und Deep Green Trio oder Enigma 4tet, seinen E-Bass seit den 80ern und mit Andy Brugger, dem Drummer, auch schon in No No Diet Bang und Tanga Zoo. Sie nutzen das softe ‘Lazy Day’, um sich mit Sauerstoff vollzutanken und bei ‘Beromünster’ uptempo und efx-umschwirrt loszuknattern, up up and away. Dem Travelling through space and time bei ‘Wizard Wisdom’ gibt der globale Genfer Rap-Poet Rootwords Auftrieb und ebenso zündelt er einem bei (Either chill or) ‘Move on for Real’ unterm Arsch. Dass sich die Trompete dabei spaltet in pulsende Geschwister und in zirpende oder gedämpfte Clone, dass bei ‘Hello Thomas’ Kuhglocken zu schellen scheinen, gibt dem wolkigen Flow zugleich Schwung und Lokalkolorit, für die Motorik dreht ja schon Brugger wie am Wind- und Schaufelrad und der Bass hält das Wolkenschiff kielsicher auf Kurs. So auch mit unkendem Tiefgang ‘Chicken Eddie’ in seiner gackernden und pusteblubbrigen Komik, auf die zuletzt Regen fällt. ‘Standing Back’ kuschelt da lieber im Warmen und Trockenen und die Spannweite der Entspannung grenzt ans Grenzenlose. Fehlt noch ‘Amor’, der an strammen Bogensehnen seine Muskelchen spielen und meilenweit schnarren lässt, launig bezirpt, plural beschmettert, mit Wahwah funky bequallt, mit Rhodes beschwallt [BA 117 rbd] (Rigobert Dittmann)